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Güstrow als erste Stadt in Mecklenburg-Vorpommern ausgezeichnet

Ernst-Barlach-Museen © TMV/Wilken | Ernst-Barlach-Museen © TMV/Wilken

Ernst-Barlach-Museen © TMV/Wilken

Güstrow hat als erste Stadt in Mecklenburg-Vorpommern die Auszeichnung „Tourismusort Barrierefreiheit geprüft“ erhalten. Die Barlachstadt ist damit die einzige im Urlaubsland, die diese Auszeichnung trägt. Voraussetzung dafür ist die Zertifizierung von mindestens zwölf touristischen Angeboten nach „Reisen für Alle“, der bundesweit gültigen Kennzeichnung für Barrierefreiheit, sowie die Entwicklung von drei so genannten barrierefreien Urlaubsinspirationen, die Gästen und Einheimischen mögliche Erlebniswelten aufzeigen. Dazu Tobias Woitendorf, Tourismusbeauftragter des Landes und Geschäftsführer des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern: „Barrierefreiheit ermöglicht Teilhabe und ist für alle Menschen ein Gewinn. Die Stadt Güstrow trägt mit ihrem Engagement dazu bei, Angebote für Menschen mit Beeinträchtigungen sichtbar zu machen.“

Die Auszeichnung, die für drei Jahre gilt, sei wegweisend für das Urlaubsland, vornehmlich, weil es sich um geprüfte Angebote handele, die deutschlandweit gültig und in den zugrundeliegenden Kriterien transparent seien. In Mecklenburg-Vorpommern sind 115 Einrichtungen nach „Reisen für Alle“ zertifiziert; bundesweit sind es inzwischen rund 3.000.

Woitendorf verwies darauf, dass die zertifizierten Anbieter nicht für alle Formen von Einschränkungen Offerten vorhalten können. Woitendorf empfahl in diesem Zusammenhang das Portal www.reisen-fuer-alle.de, bei dem alle Teilnehmenden mit detaillierten Informationen angezeigt werden. „Kein Ort und keine Stadt kann komplett barrierefrei sein. Wichtig sind aber das Wissen um Barrierefreiheit und natürlich das Handeln, allein schon vor dem Hintergrund des demografischen Wandels.“ In diesem Zusammenhang verwies Tobias Woitendorf auch auf die Verantwortung des Bundes bei der Neugestaltung der Zertifizierung „Reisen für Alle“: „Schnellstmöglich brauchen Regionen, Orte und Unternehmen Klarheit darüber, wie es ab 2024 weitergeht. Klarheit heißt, dass es eine praktikable, tragbare und zukunftsfähige Regelung gibt, die vom Bund mitfinanziert wird.“ Für dieses Jahr hatte das Bundeswirtschaftsministerium eine Verlängerung des bisherigen Systems erwirkt und eine Reformierung für die Zeit ab 2024 angekündigt.

Der Entwickler und derzeitige Betreiber des Systems „Reisen für Alle“, der Verein Deutsches Seminar für Tourismus (DSFT) Berlin, ist zuversichtlich, dass in den nächsten Monaten ein zukunftsfähiges Modell gefunden wird. Geschäftsführer Rolf Schrader teilte mit, dass das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) die Beratungsunternehmen Cassini Consulting AG und Prognos AG mit einem Organisationsprojekt zur strategisch-operativen Neuausrichtung von „Reisen für Alle“ beauftragt habe. Seit Anfang Juni 2023 arbeite das Ministerium in enger Abstimmung mit dem Konsortium an dieser Aufgabe. Ziel des Organisationsprojektes sei es, „Reisen für Alle“ durch die Optimierung der Organisations- und Kostenstruktur, des technischen Systems und des Zertifizierungsprozesses zukunftsfähig aufzustellen. „Wir sind aufgrund der großen Bedeutung des barrierefreien Tourismus und der politischen Unterstützung für das System ‚Reisen für Alle‘ der festen Überzeugung, dass dieses ab 2024 mit einer neuen, optimierten Struktur erfolgreich und zukunftsfähig fortgeführt wird“, sagte Schrader.

Zwölf barrierefreie Angebote und drei Urlaubsinspirationen in Güstrow
Mandy Mater, zweite Stadträtin der Barlachstadt Güstrow, sagte: „Wir freuen uns, als erste Stadt in Mecklenburg-Vorpommer nach ‚Reisen für Alle‘ zertifiziert zu werden. Dabei haben wir bewusst darauf geachtet, unsere Urlaubsinspirationen breit anzulegen, um möglichst alle Zielgruppen zu erreichen. Denn Barrierefreiheit nutzt allen Menschen und geht uns alle etwas an. Daher setzen wir uns auch im Tourismus für ein Leben ohne Barrieren ein.“

Zu den Zertifizierten der Residenzstadt, die sich auf besondere Weise für Menschen mit Mobilitätseinschränkung, Seh- und Hörbehinderung oder kognitiver Beeinträchtigung engagieren, zählen die drei Beherbergungsbetriebe Strandhaus am Inselsee Hotel & Restaurant“, „Kurhaus am Inselsee Hotel & Restaurant“ sowie „Hotel am Schlosspark“. Die Restaurants im „Strandhaus & Kurhaus am Inselsee“ und im „Hotel am Schlosspark“ (Wallenstein) laden zu kulinarischen Entdeckungsreisen ein, und die Ernst-Barlach-Museen – Atelierhaus und Gertrudenkapelle, die Städtische Galerie Wollhalle und das Stadtmuseum haben ihr Angebot teilweise barrierefrei zugänglich gemacht. Des Weiteren gehören das Rathaus, der Wildpark MV, die Pfarrkirche St. Marien und nicht zuletzt die örtliche Touristinformation zu den Ausgezeichneten.

Drei so genannte Urlaubsinspirationen, die das Angebot zertifizierter Anbieter in sich vereinen, sollen Gästen je nach Reisemotiv das Stadterlebnis erleichtern. Diese sind überschrieben mit „Güstrow.historisch“, „Güstrow.kunstvoll“ und „Güstrow.tierisch.gut“ und können auf www.reisen-fuer-alle.de eingesehen werden. Die offizielle Übergabe der Urkunde „Tourismusort Barrierefreiheit geprüft“ an Güstrow erfolgt am 22. August.

Quelle: https://urlaubsnachrichten.de/

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Eintrag veröffentlicht am: 22.08.2023


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