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Der Lustgarten auf der Museumsinsel blickt als Berlins ältester Park auf eine besonders interessante und wechselhafte Geschichte zurück. Er war Küchengarten, Exerzierplatz, Berlins erster Botanischer Garten und eine der ersten innerstädtischen Flächen, auf denen Berlinerinnen und Berliner Ballspiele spielen konnten. Heute ist er ein beliebter Ort, um sich beim Besichtigen der Sehenswürdigkeiten rund um die als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannte Museumsinsel kurz auf einer sonnigen Wiese zu erholen. Daher ist auf dem von historischen Gebäuden und der Spree gesäumten Platz mit Grünflächen und breiten Wegen immer etwas los. Vor allem in den Sommermonaten sorgen außerdem häufig Straßenmusiker:innen für Unterhaltung.
Entstehung und Geschichte
Das heute als Lustgarten bekannte Gelände auf der Spreeinsel wurde vermutlich bereits im Mittelalter als Garten genutzt. Im Jahr 1572 ließ Kurfürst Johann Georg hier den Küchengarten für das damals bereits etwa 120 Jahre alte Berliner Schloss anlegen. So wuchsen auf dem Areal zunächst Kräuter und Obstbäume für die Küche des kurfürstlichen Hofes. Im 17. Jahrhundert führte dann der Dreißigjährige Krieg dazu, dass der Garten weitgehend verwüstet wurde. Doch noch während der Krieg wütete, ließ Kurfürst Friedrich Wilhelm den Garten neu anlegen. Als Vorbild dienten diesmal niederländische Gärten der Zeit, und seit 1646 wurde er als Lustgarten genutzt. Somit war sein Zweck nun nicht mehr die Nahrungsproduktion, sondern vor allem die Erholung. Ab 1652 fanden dann neue exotische Pflanzen, wie Kartoffeln und Tomaten, Einzug in den Garten. Hierfür wurde eigens ein „Pomeranzenhaus“ errichtet, in dem die ersten Kartoffelpflanzen Preußens sowie Tomatenpflanzen als Ziergewächse gezogen wurden. Bis Kartoffeln hierzulande ein wichtiges Nahrungsmittel wurden, sollten aber noch über 100 Jahre vergehen. Dieses Gebäude brannte bald ab, wurde wiedererrichtet und wieder abgerissen, da ab 1658 Platz für Befestigungsanlagen gebraucht wurde. Zugleich entstand ab 1657 auf dem Gelände der erste Botanische Garten Berlins. Ein solcher Treffpunkt im Grünen statt auf Markt- und Kirchplätzen war für die Berlinerinnen und Berliner damals völlig neu und wurde gerne genutzt. Mit der Krönung des „Soldatenkönigs“ Friedrich Wilhelm I. im Jahr 1713 änderte sich die Nutzung des heutigen Lustgartens allerdings erneut. Getreu seinem Ruf ließ der König den Garten beseitigen und an seiner Stelle einen Exerzierplatz anlegen. Seine Nachfolger nutzten wiederum nur einen Teil des Geländes militärisch. Auf dem restlichen Areal pflanzten sie Pappeln, schufen Kastanienalleen und legten Rasen an. Diesen zu betreten war aber streng verboten. Umso größer war die Entrüstung, als Napoleons Armee 1806 genau dort kampierte.
Als Schinkel 1831 die nördliche Spreeinsel in klassizistischem Stil zur Museumsinsel umgestaltete, wurde auch der Lustgarten wieder umgestaltet, und die heute bekannten Museen entstanden. Weitere Erneuerungen gab es mit einer Umgestaltung durch Strack im Jahr 1871. Von 1894 bis 1905 wurde der Berliner Dom gebaut. Während der Zeit der Weimarer Republik fanden hier viele bedeutende Kundgebungen statt. In Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 1936 wurde die Fläche dann zum gepflasterten Parade- und Aufmarschplatz, schließlich hinterließ der Zweite Weltkrieg drastische Spuren. Das Stadtschloss wurde nach dem Krieg abgerissen und an seiner Stelle der Palast der Republik erbaut. Nach der Wiedervereinigung wurde dieser wieder abgerissen; nun steht dort das Humboldt-Forum. Der Marx-Engels-Platz wurde wieder zum Lustgarten, der im Sinne Schinkels rekonstruiert wurde. Ende der 1990er-Jahre erfolgten weitere Umgestaltungen.
Was es hier zu sehen gibt
Bereits die Kulisse rund um den Lustgarten kann als Sehenswürdigkeit gelten. An der Ostseite erhebt sich der Berliner Dom, am nordwestlichen Ende steht das klassizistische Alte Museum mit seinen berühmten Skulpturen links und rechts der Freitreppe: dem „Löwenkämpfer“ von Albert Wolff sowie der „Amazone zu Pferde“ von August Kiß. Vor dem Museum befindet sich außerdem die beeindruckende, ca. 75 Tonnen schwere „Berliner Suppenschüssel“, eine massive Schale aus Granit mit fast sieben Meter Durchmesser. Diese wurde 1829 aufgestellt und galt ihrerzeit als technisches Wunderwerk. Genau in der Mitte des Lustgartens plätschert ein Springbrunnen. In der südöstlichen Ecke des Geländes erinnert das würfelförmige Herbert-Baum-Denkmal an eine jüdisch-kommunistische Widerstandsgruppe aus der NS-Zeit. Im Südwesten des Lustgartens wiederum führt die von Schinkel entworfene Schlossbrücke, flankiert von aufwändigen Marmorskulpturen, über die Spree.
Spannendes in der Umgebung
Mit seiner Lage mitten auf der Museumsinsel grenzt der Lustgarten direkt an die nächsten Sehenswürdigkeiten: das Neue Museum, den Berliner Dom und das 2021 eröffnete Humboldt-Forum. Dieses verbindet den ursprünglichen Stil des Schlosses mit moderner Architektur. Weitere Museen auf der Spreeinsel sind das Bode-Museum, das Pergamonmuseum, die Alte Nationalgalerie, das Neue Museum, das Museum für Vor- und Frühgeschichte sowie die James-Simon-Galerie. Gleich auf der östlich gegenüberliegenden Spreeseite befinden sich das DDR-Museum, das Marx-Engels-Forum und das historische Nikolaiviertel. Auch der Fernsehturm am Alexanderplatz ist bereits vom Lustgarten aus deutlich zu erkennen. In die andere Richtung, über die Schlossbrücke, schließt sich der historische Prachtboulevard Unter den Linden an. Gleich rechter Hand steht das Deutsche Historische Museum in Nachbarschaft der Neuen Wache und der Humboldt-Universität. Gegenüber am Bebelplatz sind ein Denkmal zur Bücherverbrennung und die Staatsoper zu finden. Ein weiterer Spaziergang in diese Richtung führt bis zum Brandenburger Tor und zum Tiergarten. Nicht zuletzt gibt es rund um die Museumsinsel, nicht weit vom Lustgarten, zahlreiche Anlegestellen für Bootsrundfahrten auf der Spree.
Informationen zur Barrierefreiheit:
Menschen mit Gehbehinderung und Rollstuhlfahrer
Alle prüfrelevanten Bereiche erfüllen die Qualitätskriterien der Kennzeichnung „Barrierefreiheit geprüft – teilweise barrierefrei für Menschen mit Gehbehinderung und Rollstuhlfahrer“.
Einige Hinweise zur Barrierefreiheit haben wir nachfolgend zusammengestellt. Detaillierte Angaben finden Sie im Prüfbericht am Ende des Textes.
- Die U- Bahnstation Museumsinsel (U5) , sowie die Buslinien 100, 300 und 147 sind in unmittelbarer Nähe.
- Es gibt Zugänge zum Lustgarten von „Unter den Linden“, "Am Lustgarten" und von der Bodestraße (zu den Museen).
- Alles Zugänge sind stufenlos und über max. eine Neigung von 6 % ("Unter den Linden") zugänglich.
- Die Hauptwege sind mind. 380 cm breit, der Weg ist ca. 100 m lang.
- Sitzgelegenheiten sind vorhanden.
- Die Hauptwege des Lustgartens sind von der Oberflächenbeschaffenheit leicht begeh- und befahrbar.
- Das Tastmodell von der Museumsinsel ist im Sitzen und Stehen einsehbar.
- Ein öffentliches WC für Menschen mit Behinderung befindet sich in der Straße „Am Lustgarten“ (neben dem Dom). Dieses WC wurde nicht auf die Barrierefreiheit erhoben.
Prüfbericht:
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Menschen mit Hörbehinderung und gehörlose Menschen
Einige Hinweise zur Barrierefreiheit haben wir nachfolgend zusammengestellt. Detaillierte Angaben finden Sie im Prüfbericht am Ende des Textes.
- Die Informationen zum Tastmodell sind schriftlich.
Prüfbericht:
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Menschen mit Sehbehinderung und blinde Menschen
Alle prüfrelevanten Bereiche erfüllen die Qualitätskriterien der Kennzeichnung „Barrierefreiheit geprüft – teilweise barrierefrei für blinde Menschen“.
Einige Hinweise zur Barrierefreiheit haben wir nachfolgend zusammengestellt. Detaillierte Angaben finden Sie im Prüfbericht am Ende des Textes.
- Assistenzhunde dürfen mitgebracht werden.
- Es gibt Zugänge zum Lustgarten von „Unter den Linden“, "Am Lustgarten" und von der Bodestraße (zu den Museen).
- Die Wege haben meist eine visuell kontrastreiche oder taktil erfassbare Gehwegbegrenzung.
- Links neben dem Alten Museum führen Treppen zur Bodestraße (alternativ ist der Weg links neben dem Museum ebenerdig).
- Die Treppenstufen sind nicht visuell kontrastreich gestaltet.
- Im Lustgarten befindet sich ein Tastmodell der Museumsinsel. Die Informationen zum Tastmodell sind in Brailleschrift verfügbar.
Prüfbericht:
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Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen
Einige Hinweise zur Barrierefreiheit haben wir nachfolgend zusammengestellt. Detaillierte Angaben finden Sie im Prüfbericht am Ende des Textes.
- Unterbrechungsfreie Wegeleitsysteme oder Wegezeichen in ständig sichtbarem Abstand sind nicht vorhanden.
- Es gibt keine Informationen in Leichter Sprache.
- Im Lustgarten befindet sich ein Tastmodell der Museumsinsel.
Prüfbericht:
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Zertifiziert im Zeitraum:
Mai 2022 - April 2025
Bildergalerie
Adresse & Kontakt
Lustgarten
Am Lustgarten
10178 Berlin
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