Volkspark Hasenheide

Herzlich willkommen!

Im 17. Jahrhundert lebten in der Hasenheide tatsächlich zahlreiche Langohren, die für die Kochtöpfe des kurfürstlichen Hofes vorgesehen waren. Seitdem durchlebte das heute etwa 50 Hektar große Areal zwischen Columbiadamm, Hermannplatz und Südstern eine sehr wechselvolle Geschichte: Erst wurde hier die Turnbewegung gegründet und dann das Turnen verboten. Heute kann man sich im Volkspark Hasenheide auf Spurensuche nach historischen Ereignissen begeben, sich im Grünen entspannen oder die zahlreichen Sport- und Freizeitangebote nutzen. Für Kinder gibt es hier gleich mehrere Spielplätze, inklusive eines Märchenspielplatzes „1001 Nacht“ mit Palmen und orientalischem Flair.

Entstehung und Geschichte

Der Name „Hasenheide“ wurde im Jahr 1678 erstmals für das Gelände benutzt. Ursprünglich nutzte der Kurfürst das Gebiet als großes Freigehege und Jagdgebiet für Hasen. Später zog das Militär ein und führte Paraden sowie Übungen auf dem weitläufigen Gelände durch. Auch im 19. Jahrhundert übte hier noch das preußische Militär, als Turnvater Jahn in der Hasenheide Geschichte schrieb. Damals gehörte die Hasenheide noch zum Landkreis Teltow. 1904 wurde es nach Rixdorf, heute Neukölln, eingemeindet, das wiederum noch bis 1920 eine eigenständige Stadt darstellte. Ab 1811 leiteten Friedrich Ludwig Jahn und Karl Friedrich Friesen hier die noch junge Turnbewegung. Die politische Freiheitsliebe dieser Bewegung erschien der preußischen Monarchie aber verdächtig – so wurde öffentliches Turnen in der Hasenheide 1920 verboten. 1843 wurde das Turnen wieder erlaubt, und bis heute ist der Park bei Freizeitsportler:innen beliebt.

An der Ecke Fontane-/Karlsgartenstraße steht eine mehr als 250 Jahre alte, als Naturdenkmal geschützte Eiche, die Jahn und seine Jünger schon damals für Übungen nutzten. Der beeindruckende Baum ist durch eine Gedenktafel markiert. Außerdem befindet sich im nordöstlichen Teil des Parks ein Jahn-Denkmal. Das Bronzestandbild steht auf einem Sockel, der von Gedenk- und Grußtafeln von zahlreichen Turnvereinen aus der ganzen Welt geschmückt wird.

In den 1930er-Jahren hatte der nicht weit von der Hasenheide gelegene Flughafen Tempelhof das höchste Flugaufkommen von allen Flughäfen Europas. Dem dadurch notwendig gewordenen Ausbau fielen zahlreiche Naherholungsflächen zum Opfer. Zum Ausgleich wurde der Volkspark Hasenheide umgestaltet. Dabei fand auch das Jahn-Denkmal einen neuen Standort: Bis 1936 stand es etwa 80 Meter weiter nördlich, anlässlich der Olympischen Spiele 1936 wurde es etwas prominenter auf einer Anhöhe aufgestellt. Darüber hinaus gibt es im Volkspark einen markanten, dicht begrünten Hügel: Die 27 Meter hohe „Rixdorfer Höhe“ entstand allerdings erst nach dem Zweiten Weltkrieg aus aufgehäuftem Trümmerschutt. In diesem Zusammenhang wurde in den 1950er-Jahren dort auch ein Trümmerfrauendenkmal errichtet. Dieses befindet sich inzwischen am Eingang des Parks an der Graefestraße.

Was es hier zu sehen gibt

Wo einst der Kurfürst jagte, sucht heute die Kreuzberger und Neuköllner Bevölkerung eine erholsame Pause vom Alltag. Interessante Angebote gibt es im weitläufigen Volkspark Hasenheide nicht zu knapp. Der kleine Mini-Zoo im nördlichen Teil des Parks überrascht mit zahlreichen Exoten: Besucher:innen bekommen hier bei freiem Eintritt zum Beispiel Emus und Alpakas zu sehen. Außerdem beherbergt der Tierpark Neukölln einen Baumlehrpfad. Das in den 1950er-Jahren errichtete Naturtheater im südöstlichen Teil der Hasenheide ist in den Sommermonaten ein beliebter Treffpunkt für Filmfans. Nach Einbruch der Dämmerung finden hier Freiluftkino-Vorführungen statt, gezeigt werden bekannte Filme sowie Independent-Produktionen. Eine idyllische Ruhe-Oase mitten in der Stadt ist wiederum der etwas versteckt gelegene Rosengarten. Hier lässt es sich bei einem Ausflug gerade in den Frühlings- und Sommermonaten schön pausieren. Erfrischungen und Snacks werden im Café Hasenschänke serviert. Nicht zuletzt gibt es einen 18-Loch-Miniaturgolf-Platz, der bereits seit mehr als 40 Jahren besteht.

Spannendes in der Umgebung

Der Volkspark Hasenheide liegt im Bezirk Neukölln, allerdings direkt an der Grenze zu Kreuzberg im Norden sowie Tempelhof im Südwesten. Daher ist auch die unmittelbare Umgebung des Parks sehr vielfältig. Das Tempelhofer Feld, ein ehemaliger Flughafen mit großer Freifläche, liegt gleich auf der anderen Seite des Columbiadamms, hinter dem Friedhof Columbiadamm. Im Nordwesten grenzt der Park an den Südstern. Hier und im etwas weiter westlich gelegenen Bergmannkiez gibt es viele Cafés, Bars und internationale Restaurants zu entdecken.